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Roberto Assagioli – Biografische Daten

in chronologischer Ordnung

Alle Angaben und Bilder stammen vom Archivio Assagioli, Italien

1888

27 Februar

  • Roberto Marco Grego wird in Venedig von jüdischen Eltern geboren: Elena Kaula (1863–1925) und Leone Gregor, Ingenieur (1850–1890); verheiratet am 2. April 1882.

8.November

  • Sein Vater Leone stirbt.

1891​

15 November

  • Die Mutter heiratet den Dr. Emanuele Alessandro Todesco Assagioli (1854–?), welcher später den Sohn Roberto adoptieren wird.

1903​

  • Erste Schriften von Roberto im "Giornale di Venezia" im Alter von 15 Jahren.

1904​

  • Maturitätsabschluss am Liceo Foscarini im Alter von 16 Jahre.

  • Im Herbst zieht die Familie nach Florenz. Roberto schreibt sich an der medizinischen Fakultät des Instituts für höhere Studien ein.

1905​–1907

  • Zusammen mit Giovanni Papini und Giuseppe Prezzolini arbeitet er an der Zeitschrift "Leonardo", deren Redaktion zum Treffpunkt florentinischer Intellektuellen wird.

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1906–1909​

  • Er schreibt für die Rivista di Psicologia applicata und veröffentlicht einen Artikel über "Die Wirkungen des Lachens und deren pädagogische Anwendungen"

  • Er beginnt zu reisen und erweitert sein Interessenfeld: in Rom besucht er theosophische Gruppen; er nimmt an Séancen von Eusapia Palladino teil; studiert und vertieft sich in die indische Philosophie.

1907​

  • Er beginnt seine Doktorarbeit vorzubereiten, an der Psychiatrischen Klinik Burghölzli in Zürich, mit C.G. Jung; hier lernt er Eugen Bleuler kennen; kurz darauf wird er Mitglied der Freud Gesellschaft Zürich.

1908​

  • Er nimmt teil am Internationalen Kongress über die Geschichte der Religionen in Oxford, am Internationalen Kongress über die Erziehung in London und am 3. Internationalen Kongress über Philosophie in Heidelberg.

  • Er ist in München, an der Nervenheilanstalt und besucht Kurse von Emil Kraepelin.

1908–1910​

  • Praktikum in der Psychiatrischen Klinik S. Salvi in Florenz mit dem Prof. E. Tanzi.

  • Roberto Assagioli schreibt für die Zeitschrift "La Voce" (die Stimme) gegründet von G. Prezzolini und G. Papini.

  • Er übersetzt "Scritti e Frammenti del Mago del Nord" (Schriften und Fragmente des Magiers aus dem Norden) von J.G. Hamann für die Serie "Mystik" unter der Leitung von G. Prezzolini und mit der Unterstützung von B. Croce.

1909​

  •  Er nimmt teil an den Aktivitäten der philosophischen Bibliothek mit Vorträgen und Diskussionen und wird aktives Mitglied des philosophischen Kreises, in Verbindung mit der Italienischen Philosophischen Gesellschaft.

  • Er publiziert in der "Rivista di Psicologia Applicata" den Artikel: "Die Psychologie der Ideen-Kraft und die Psychagogie" und in "La Voce" den Artikel: "Für eine moderne Psychagogie", in welchem er eine Vision des Menschen vorschlägt, die schon den Keim und die Schlüsselpunkte der Psychosynthese beinhaltet.

1910​

  • In "La Voce" publiziert er "Die Ideen von Freud über die Sexualität", ein Kommentar über die "Drei Abhandlungen über die Sexualtheorie" von S. Freud.

  • Er nimmt teil an der 2. Psychoanalytischen Versammlung in Nürnberg, mit folgenden Redner: S. Freud, C.G. Jung, S. Ferenczi, K. Abraham, E. Bleuler, O. Rank, L. Biswanger. Er schreibt eine Rezension für das Journal für angewandte Psychologie und wird Mitglied der Internationalen Psychoanalytischen Gesellschaft.

  • Geburt der Italienischen Psychologischen Gesellschaft. Assagioli ist unter den ersten 53 Mitglieder.

1. Juli​

  • Er bespricht seine Doktorarbeit über Psychoanalyse mit Prof. Eugenio Tanzi, in welcher er zum ersten Mal seine Konzeption der Psychosynthese darlegt.

  • Er nimmt teil an der ersten Konferenz zum Thema Sexualität in Florenz mit einem Vortrag über "Umwandlung und Sublimierung der sexuellen Energien".

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1911​

  • Teilnahme am Internationalen Philosophischen Kongress in Bologna mit einem Beitrag über "das Unbewusste".

1912​

  • Er gründet und finanziert die Veröffentlichung von "Psiche" eine Zeitschrift über psychologische Studien, herausgegeben von Sante De Sanctis, Enrico Morselli und Guido Villa. Die Zeitschrift erscheint alle zwei Monate und besteht 4 Jahre lang. In der zweiten Ausgabe erscheint die erste Publikation von Freud in italienischer Sprache: "Die psychoanalytische Methode". Das Magazin wird 1960 nochmals publiziert, allerdings nur drei Ausgaben.

  • Er arbeitet mit an der Publikation der russischen Zeitschrift "Psychotherapie"

1913​

  • Gründet zusammen mit anderen Mitglieder von "Psiche" den Fachkreis für psychologische Studien Florenz.

1917​

  • Während des ersten Weltkriegs wird er als medizinischer Leutnant einberufen.

  • 1919 ist er Vizedirektor des neurologischen Zentrums von Ancona.

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1920​

  • Er eröffnet eine professionelle Praxis in Florenz.

  • Gründet die Gruppe "Firenze" des unabhängigen theosophischen Verbands und wird deren Präsident.

1922​

  • Er heiratet Nella Ciapetti in Florenz.

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1923​

12.September

  • Geburt seines Sohnes Ilario

  • Beteiligt sich als einer der Redaktoren an "Ultra", einer Zeitschrift über Studien und Forschung ​von Spiritualität

1925​

  • Seine Mutter Elena Kaula stirbt.

  • Familie Assagioli zieht nach Rom, an die Via Antonio Bosio 15.

1926

  • Er gründet in Rom das "Institut für Kultur und Therapie der Psyche", das 1933 den Namen "Institut für Psychosynthese" bekommen wird.

  • Er begegnet dem Dichter R. Tagore während dessen Reise in Italien.

1927​

  • Der Text: "Eine neue Methode des Heilens: Psychosynthese" wird publiziert.

1926–1938​

  • Er bereist Europa und Amerika und erweitet sein Netzwerk internationaler Beziehungen und intensiviert gleichzeitig die Entwicklung, Formulierung und Verbreitung der Psychosynthese

1928​

  • Das Interesse an der Esoterik und der Erforschung des Inneren führen ihn an die Arcana Schule, einer Gruppe, die von Alice Bailey gegründet wurde. Von da an pflegt er mit ihr eine Beziehung intensiver und tiefer Zusammenarbeit und spiritueller Freundschaft.

1930–1931​

  • Im Sommer ist er in Ascona (CH) am Zentrum Eranos, wo er Alice Bailey trifft.

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1934

  • Zusammenarbeit mit der polnischen Zeitschrift "Wiedya Duhowa"

1936

  • Dane Rhudyar besucht ihn und ist Gast bei ihm in der Villa Serena, seinem schönen Haus in den Hügel um Florenz.

1938

  • Das Psychosynthese Institut wird geschlossen.

1939

  • Als Jude, tritt er aus der Theosophischen Gesellschaft aus, welche später vom Regime ebenfalls geschlossen wird.

1940

22 August

  • Er wird in der Villa Serena verhaftet und des Pazifismus beschuldigt. Er bleibt ein Monat im Gefängnis Regina Coeli. Diese Erfahrung inspiriert ihn zur Schrift "Freiheit im Gefängnis". Er wird mit Hausarrest entlassen.

1945

  • Er schreibt die Einleitung zu Patanjalis Yoga Sutra.

1946

  • Erneut gründet er das Institut für Psychosynthese in Florenz, das ab den 50er Jahren seinen definitiven Sitz an der Via San Domenico 16 haben wird.

  • Nach dem Krieg erwirbt er das Haus an der Via San Domenico in Florenz, das nach und nach immer mehr zu einem​ Ort der Inspiration wird, wo er sein Gedankengut ausarbeitet, vertieft, anwendet, verbreitet und ausstrahlt. So wird dieses Haus ein attraktiver Ort für Begegnungen, Therapie von Patienten, Ausbildung von Studenten und Mitarbeiter aus aller Welt.

  • Er beginnt wieder in Europa und die USA zu reisen und knüpft kulturelle, psychologische und spirituelle Kontakte. Seine Aktivitäten intensivieren sich in allen Bereichen durch neue Initiativen, Vorlesungen, Veröffentlichungen, Konferenzen und der Teilnahme an nationalen und internationalen Kongressen.

1949

  • London: Versammlung der Arcana Schule. Assagioli vertritt Italien.

1950

  • Er gründet die Vereinigung für Progressives Judentum, welches dem "World Union for Progressive Judaism" angegliedert ist.

  • An der Versammlung der Arcana Schule in der Schweiz, kündigt er seine Absicht an, eine Gruppe für Kreative Meditation zu gründen, basierend auf den Gesetzmässigkeiten und Prinzipien des neuen Zeitalters. Um dieses Projekt umzusetzen und das notwendige Material zusammen zu tragen, arbeitet er die folgenden Jahre intensiv und in engem Kontakt mit Mitarbeiter des Sundial House in Tunbridge Wells (U.K.). Diese Gruppe besteht noch heute und ist nach wie vor international aktiv.

1951

6. November

  • ​Sein Sohn Ilario stirbt in Florenz im Alter von 28 Jahren. Er war seit und wegen der Kriegsjahre schwer an Tuberkulose erkrankt.

1956

  • Erste Internationale Psychosynthese Konferenz im Haus "Nussa" in Capolona.

  • Seit 1956 arbeitet er als Berater der Schule für esoterische Studien mit ursprünglichem Sitz in New York. Er war einer der Gründungsmitglieder.

1957

  • Zweite Internationale Psychosynthese Konferenz in Capolona, in Anwesenheit von H. Keyserling und einem Vertreter von Erich Fromm. Solche internationale Konferenzen werden bis 1968 jährlich folgen, jeweils an verschiedenen Orten in Europa stattfinden, um auf diese Weise beizutragen die Psychosynthese in Europa bekannt zu machen und zu verbreiten. In diesem Zeitraum bemüht sich Assagioli die internationalen Kontakte und Beziehungen im Umfeld der humanistischen und transpersonalen Psychologie zu festigen, welche sich gerade in ihrer Entsehungsphase befindet. Dabei hat er mehrfach die Gelegenheit mit Abraham Maslow zusammen zu arbeiten.

  • In den Vereinigten Staaten, in Valmy Delaware, gründet er die Psychosynthesis Research Foundation. Später wird deren Sitz nach New York verlegt.

1958–1960

  • Er beginnt das Material zusammen zu tragen für die Veröffentlichung von "Prinzipien und Methoden der therapeutischen Psychosynthese", eine Schrift, welche zum ersten Mal in Englisch von der Psychosynthesis Research Foundation - New York - in 1965 publiziert wird.

1959

  • Er öffnet das "Centre de Psychosynthèse" in Paris

1960

  • Das Zentrum in Athen entsteht. Schriften über Psychosynthese werden auf Griechisch übersetzt und veröffentlicht.

1961​

  • Formelle Gründung des Vereins mit Namen "Istituto di Psicosintesi" und offiziellem Sitz an der Via San Domenico 16, in Florenz.

  • Er nimmt teil am 5. Internationalen Psychotherapie Kongress in Wien, mit dem Vortrag: "Psychosynthese und existenzielle Psychotherapie".

1962

  • Er nimmt teil an der "Semaine de Psychosynthèse" in Viry-Chatillon bei Paris.

1963

  • Er baut das "Zentrum für Begegnung und Zusammenarbeit Telefonhilfe" auf.

  • Das Institut in Florenz organisiert eine Konferenz zum Thema "Hochbegabte Kinder".

  • Das Psychosynthese Institut entwickelt immer grössere Aktivitäten. In Italien werden neue Zentren eröffnet: Rom (1967), Bologna (1969), Perugia (1970), Padova (1974).

1964

  • Er nimmt teil am 6. Internationalen Psychotherapie Kongress in London, mit dem Vortrag: "Synthese und Psychotherapie".

1965

  • Assagioli hat den Vorsitz des Leitungsausschuss der Gruppierungen für Kreative Meditation, in Glion oberhalb Montreux (CH).

1966

  • Er schreibt in der Zeitschrift "Verso la Luce" (Zum Licht) unter dem Pseudonym Considersator.

  • Die Schrift "Psychosynthese - Harmonie des Lebens" wird publiziert, Verlag Mediterranee, Rom.

  • Das Zentrum für Biopsychosynthese wird in Argentinien gegründet. Es trägt den Namen "Argentinische Psychosynthese Vereinigung"

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1967

  • Im Rahmen der ersten Internationalen Woche über Psychosomatik in Rom, wird die 5. Internationale Psychosynthese Versammlung abgehalten. Assagioli spricht zum Thema: "Psychosomatische Medizin und Biopsychosynthese".

1969

  • Assagioli muss operiert werden.

  • Das Psychosynthese Institut in Kalifornien wird gegründet.

1970

  • Das Zentrum "Recherche et Rencontre" von Paris organisiert ein Psychosynthese Kongress, an dem die Leiter der Zentren in Italien und amerikanische, französische und schweizerische Vertreter teilnehmen.

1972

  • Er hat eine Begegnung mit Lama Govinda

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  • Das Kanadische Institut für Psychosynthese in Montreal wird gegründet.

1973

  • Seine Frau Nella stirbt.

  • Auf Italienisch erscheint "Principi e metodi della Psicosintesi Terapeutica", Verlag Astrolabio, Rom.

  • Auf Englisch erscheint "The Act of Will" bei Viking Press, New York. Dieses Buch erscheint 1977, nach seinem Tod, auf Italienisch, beim Verlag Astrolabio.

  • In dieser Phase trägt er alles Material zusammen, das er über die Jahre zum Thema des Transpersonalen geschrieben hat. Später im Jahre 1988, nach seinem Tod, wird es unter den Titel "Transpersonale Entwicklung" veröffentlicht .

  • Das Zentrum für Sommerstudien des Instituts wird in der Villa Ilario in Capolona eröffnet.

Dezember​

  • Die S.I.P.T. (Società Italiana di Psicosintesi Terapeutica) wird gegründet.

1974

  • Im Frühling wird in London das Englische Zentrum für Psychosynthese gegründet.

23. August

  • Roberto Assagioli stirbt am frühen Morgen in Capolona, im Alter von 86 Jahren, umgeben von der Zuneigung seiner Studenten.

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